Ich hab’s gerade gegoogelt. Es gibt offenbar noch keine Selbsthilfegruppe für Kochbuch-Kauf-Süchtige, und darum gleich die Frage: Muss ich eine gründen? Und hätten wir überhaupt irgendwo alle Platz?
Nachdem ich in der letzten Edition von Kochbuch-Liebe (hier lesen) offenbar mehr Lust auf Frühstück und Salate hatte (oder auch Frühstückssalate), hat mich mein letzter Besuch im schwarzen Loch des Buchhandlungs-Universums ganz klar ins Thema «Kochen für Gäste» gezogen.
Und auch e bitz in die Toskana.
Immerhin habe ich ein Rezept daraus schon nachgekocht (siehe ganz unten im Beitrag), was die Anschaffung von allen drei Kochbüchern für über 100 Stutz, wie man weiss, schon TOTAL RECHTFERTIGT.
Ja, ich habe ein Problem. Aber hey, immerhin kriegst du entweder eine Einladung zum Znacht daraus, oder die eine oder andere Geschenkidee für Weihnachten!
Katharina Küllmer: Social Plates – Die entspannte Art gemeinsam zu geniessen (Umschau Verlag), 28.90 Franken
KURZ ZUSAMMENGEFASST GIBT’S HIER:
Einen Instagram-würdigen Tisch voller fotogener Köstlichkeiten! Die Food-Fotografin und Rezeptentwicklerin Katharina Küllmer liefert dutzende von stimmigen «full table»-Gerichten… viele davon vegetarisch oder sogar vegan. It’s a green dinnerparty!
WAS ICH DARAN MAG:
Ich bin ein grosser Freund von «entspannten» Dinner Parties, obwohl ich genau weiss, dass das meist nicht bedeutet, dass man weniger Aufwand hat, sondern dass man den Aufwand vor Eintreffen der Gäste hat, und dann dafür total relaxed wirkt WEIL ALLES SCHON GEMACHT IST. Das ist wie Magie! Jedenfalls finde ich Katharina Küllmer’s Rezepte – und Rezept-Kombis – total ansprechend und inspirierend.
Und die vielen wunderschönen «Flat Lays» (oder «Table-Top-GIMMER-DAS-SOFORT»-Bilder) sind derart schön, dass man sich echt gleich hinsetzen möchte!
Katie & Giancarlo Caldesi: Toskana – Authentische Rezepte aus Italien (Südwest Verlag), 39.90 Franken
KURZ ZUSAMMENGEFASST GIBT’S HIER:
Eine Turboladung sehnsüchtiger «warum-habe-ICH-keinen-foodfanatischen-Italiener-geheiratet?»-Vibes, und ganz viele bodenständige, klassische Gerichte aus der Toskana. Das Ehepaar Katie (Engländerin) und Giancarlo (Italiener) betreibt zusammen das Caffè Caldesi in London UND das Caldesi in Campagna… und hat zusammen schon zehn (!) Kochbücher geschrieben.
WAS ICH DARAN MAG: Neben dem wunderschönen Cover-Design sind die Bilder (sowohl Food-Bilder, wie auch die Landschaftsaufnahmen) herrlich unaufgeregt, und die dazwischen eingestreuten Portraits und How-Tos von spannenden Produzenten aus der Toskana machen das Lesen zu einem Kurz-Trip nach Italien.
Und ich will jetzt sofort einen Teller mit weissen Bohnen und Panzanella, bitte! Und einen Italiener heiraten. Just kidding, Tigerprinz. Oder «Principe del Tigre». Grrrrr!
Sebastian Hoffmann: Alle an einen Tisch… und alles auf einen Tisch (GU Verlag), 31.90 Franken
KURZ ZUSAMMENGEFASST GIBT’S HIER:
Noch mehr gesellige Grossfamilien-Grooves! Ich muss lachen, wie oft ich «entspannt» irgendwo auf einem Cover lesen konnte in der Kochbuchabteilung, aber hey… gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit können wir gar nicht entspannt genug sein.
Sorry, zurück zu Sebastian Hoffmann: Der Sternekoch und «Gourmand-Punk» lädt in seiner Wahlheimat München regelmässig zu Supper Clubs ein und kennt sich prima aus mit geselligen Food-Arrangements.
Und mit Bartpflege, schiints.
Et voilà, sein erstes Kochbuch für deinen persönlichen Supperclub!
WAS ICH DARAN MAG: Das Arrangement dieses Kochbuches ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig… bis ich gecheckt habe, dass hier unzählige Rezepte zu insgesamt 10 Themen-Tischen zusammengefasst wurden, dauerte es einen Moment.
Was zuerst ein bisschen überwältigend aussieht, ist aber so klar strukturiert – von der Planung bis zum genauen Zeitplan mit Timeline, damit alles gleichzeitig auf den Tisch kommt – dass auch ich das hinkriege!
Falls wir uns zufällig privat kennen: Deine Anmeldung zum «Oriental Nights»-Tisch nehme ich gleich im Kommentarfeld entgegen, höhö…
Hier ein tolles Rezept für Mezze-Freunde, und die, die es werden wollen!
***
Rezept: Auberginen mit Joghurt und Zatar – aus «Alle an einen Tisch… und alles auf einen Tisch» von Sebastian Hoffmann, GU Verlag
Zutaten (als Mezze-Gericht für ca. 4 Personen):
- 3 schmale Auberginen
- Salz
- 1 EL Zatar (orientalische Gewürzmischung)
- 6 EL Olivenöl
- 500 g stückige Tomaten (aus der Dose)
- 1 TL Zucker
- Pfeffer
- 2 Knoblizehen
- 1 Zitrone
- 200 g Joghurt (3.5% Fett)
- 18 Minzeblätter (und keines weniger, höhö)
Zubereitung:
Die Auberginen waschen und längst halbieren. Schnittflächen kreuzförmig einschneiden, mit Salz bestreuen und eine Stunde ruhen lassen. Anschliessend die Auberginen etwas zusammendrücken, damit ein Wenig Saft herausläuft (das löst auch eventuelle Bitterstoffe!).
Backofen auf 180° C vorheizen. Zatar und Olivenöl in ein Schälchen geben, verrühren und damit die Schnittflächen der Auberginen bestreichen. Diese mit den Schnittflächen nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im heissen Ofen (Mitte) ca. 45 Minuten backen, bis das Fruchtfleisch so weich geworden ist, dass man es mit einem Löffel verstreichen kann.
Inzwischen die Tomatenstücke in einen Sieb abtropfen lassen. Die Tomatenwürfel in einen Topf geben, mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen und zum Kochen bringen. Inzwischen die Knoblauchzehen schälen und durch eine Knoblauchpresse in eine Schüssel drücken. Die Zitrone auspressen. Joghurt zusammen mit dem Zitronensaft zum Knoblauch in die Schüssel geben und alles gut vermischen, nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Minzeblätter waschen und trocken tupfen.
Zum Servieren die Auberginen aus dem Ofen nehmen und auf einer Platte anrichten. Die warmen Tomatenwürfel darauf verteilen. Knoblauchjoghurt darüberträufeln und die Minzeblätter dekorativ aufstreuen. Evtl. noch etwas Pfeffer über die Auberginen mahlen und ab auf den Tisch!
***
Et voilà.
So viel Inspiration.
So viel «Danke, Steffi… jetzt knurrt mir der Magen schon um 9 Uhr morgens».
So viel… KOCHBUCHLIEBE!
Ich wünsche dir einen bezaubernden, wohlschmeckenden (und vielleicht auch bärtigen) Mittwoch, Sweetie!
*Die gezeigten Kochbücher habe ich selbst gekauft. Dieser Post enthält Affiliate-Links, mehr dazu im «About Me».
2 Comments
Oh, Toskana!
Die zieht bei mir immer! ❤
Tolles Cover und ich bin ziemlich sicher, woher genau die Idee dazu stammt: von einer Gruppe Zypressen in den Crete Senesi bei San Quirico d’Orcia.
Da bin ich schon oft dran vorbeigefahren…..
Diese Tische mit Schalen und Schälchen, gefüllt mit Köstlichkeiten finde ich zwar wahnsinnig aamächelig und verführerisch, ist mir persönlich aber zuviel Aufwand – wenn ich es allein machen muss.
Für eine grössere Gesellschaft zu der jeder ein oder zwei Mezze mitbringt fänd ich es aber toll!
Oder wenn ich eingeladen wäre und mich an so einen tollen Tisch setzen könnte natürlich 😉
Hoi Eva! Uiiii, das hätte ich ja wissen müssen, höhö… das ist ein tolles Cover, oder? Das Kochbuch ist echt wunderschön und würde dir als Toskana-Fan total gefallen. Ab auf die Xmas-Wunschliste:-) Und das mit dem Aufwand mit den Schäleli verstehe ich auch total – aber weil man alles so super vorbereiten kann, hat man die Arbeit eben weit vorher, und kann den Besuch dann echt eher geniessen. Ist auch was, oder? Baci und schöne Aabig!