Mit Kochbüchern ist das so eine Sache: Die Hälfte aller Kochbuch-Neuheiten sind voll und ganz auf den Schlemmer in mir ausgerichet. Du weisst schon, welche: «Die verrücktesten Buttercreme-Torten New Yorks» oder «Fleisch mit Fleisch für Fleischliebhaber». Oder auch «Butter: Einmal auf alles» (diese Kochbücher gibts alle nicht. SO VIEL ICH WEISS!).
Und die andere Hälfte ist dann so voll hart Gesund. So «1001 Salate, von denen du satt wirst aber trotzdem nachher Lust hast auf Schoggi». Nein, das ist jetzt unfair: Die Meisten dieser Kochbücher sehen ja auch unglaublich schön und gluschtig aus!
Darum bin ich bei Kochbuch-Stöberrunden immer total entzwei geteilt, weil ich sowohl meiner Seele (#healthylife), wie auch meinem Bauch (#yolo) etwas Gutes tun möchte.
So auch gestern, bei meiner neusten «das neue Auto muss warten»-Poschti-Tour in der Buchhandlung meines Vertrauens!
Jane Baxter & John Vincent: Leon – Hundert Salate (Dumont Verlag), 33.90 Franken
Ahhhh, die Leon-Kochbücher! Ich besitze schon vier und kann nicht aufhören! Vielleicht ist es wegen den farbenfrohen Covers, dass ich so auf sie abflippe, aber die Rezepte darin sind auch IMMER fein!
Diesmal geht es um Salate, und zwar grad so chli in CRAZY-MENGEN! Einfach, frisch… aber nicht so super-healthy, dass es einem grad ablöscht, ahem. Die Restaurants kenne ich aus London (und Paris) und mag das Ambiente und die Philosophie dahinter, dass schnelles Essen auch gesund sein kann.
Ein hübsches Buch, auch als Geschenk!
Dieses Kochbuch hier ist mir wegen des hübschen Covers schon mehrfach ins Auge gestochen, und gestern wurde ich endlich schwach…
Agnes Prus: Halb Zehn – das Frühstückskochbuch (Stiftung Warentest Verlag), 48.90 Franken
Die Kölnerin Agnes Prus liebt Frühstück so sehr, dass sie dieser grossartigen Mahlzeit gleich ein ganze Buch gewidmet hat! Doch falls du dich jetzt fragst, was man denn ausser Brot und ein paar Eiergerichten denn überhaupt so zum Zmorge auftischen kann, sage ich dir:
UUHHUERE VILL!
Die vielen gluschtigen Rezepte für Klassiker wie Brioche, English Muffins, Baguette oder Croissant machen mich ja schon e bitz fertig… aber es gibt noch viel mehr zu entdecken, nachbacken und die Freunde beglücken. Ich meine, wer liebt Frühstück NICHT?
Diese Süsskartoffel-Ingwer-Waffeln machen mich ganz speziell fertig. Eine glutenfreie Version könnte durchaus gelingen,oder?
Ein wirklich schönes Buch mit grossartigen Fotos von Yelda Yilmaz!
Und der dritte im Bunde, der mit nach Hause musste ist ein… SCHWERER:
Julia Child: Französisch kochen (Echtzeit Verlag), 59.90 Franken
Meine Mom war totaler Julia Child-Fan, so wie ich das in Erinnerung habe… denn diese ältere Lady war, als wir den 70gern und 80gern in den USA gelebt haben, sowas wie die Star-TV-Köchin schlechthin – mit ihrem näselnden, lustigen Akzent und ihrer grossen Begeisterung für seltsame Ingredienzen!
Julia wurde übrigens im Film «Julie & Julia» grossartig gespielt von Meryl Streep – der lohnt sich wirklich. Auch nicht nur an PMS-Tagen, höhö.
Und der würde mir jetzt auch direkt wieder Mut machen, denn im Film geht es genau um eine (junge) Frau, die sich zum Ziel macht, Julia Child’s Klassiker der französischen Küche zu meistern. Leider kann ich jetzt nicht, wie Amy Adams im Film nach Paris, um eine Kochschule zu besuchen und mich zu verlieben… aber was ich tun kann, ist mich auch endlich an ein paar Kult-Gerichte wagen!
Der Echtzeit Verlag hat vor mittlerweile zehn Jahren sich zum Ziel gesetzt, eine «kulinarische Bibliothek» zu erschaffen… und das jüngste Kind ist eben Julia Child’s Kochbibel «Französisch kochen» die es nun offenbar erstmals auf Deutsch gibt und komplett schnörkellos daherkommt:
Keine Fotos, wenige Illustrationen und sonst einfach nur Basiswissen und REZEPTE, mit unterhaltsamen und lehrreichen Texten von Frau Child.
Ich habe ein bisschen Respekt vor der ganzen Sache, aber bin jetzt hoch motiviert, endlich mal selbst eine Sauce Hollandaise zu zaubern. Und dann vielleicht direkt eine Bouillabaisse?
Oh, und dann ist das Buch auch noch in Stoff gebunden, was mich KILLT.
So. Ich habe drei neue Kochbücher, starte eine Einkaufsliste für glutenfreies Nussbrot, «Frittons et Grattons» (google es nicht, bitte!) und einen Feldsalat mit Granatapfelkernen… und gehe dafür morgen am See joggen. ICH SCHWÖRS.
Und denke dabei garantiert nicht darüber nach, dass ich für das Geld, das ich bisher in meinem Leben für schöne Kochbücher ausgegeben habe, locker eine Woche Luxusferien in der Toskana machen könnte.
Aber da wären wohl weder mein Bauch, noch meine Seele so glücklich. Ich lieeeeebe Kochbücher!
So, und jetzt hopphopp in den Mittwoch steigen!
Leon – Hundert Salate von Jane Baxter, Französisch kochen von Julia Child und Halb Zehn – das Frühstückskochbuch von Agnes Prus sind alle im gut sortierten Buchhandel erhältlich.
*Die Bücher in dieser Review habe ich selbst gekauft. Der Blogpost enthält jedoch Affiliate Links… mehr dazu unter «About me»!
6 Comments
Letztes jahr haben wir auch versucht selbst eine sauce hollandaise zu kochen. Es hat nicht geklappt. Lass es mich wissen, wenn es dir gelingt. ☺ kochbücher sind immer einen kauf wert. Habe gerade letzthin eines geschenkt bekommen, alles auf 1 blech. An schöna tag und joggen wird total überschätzt. 😄
Eine Woche Luxusferien in der Toscana macht Bauch und Seele SEHR glücklich! 🍷🍾🥂🍦🍝🍕
Kann ich aus eigener Erfahrung sagen 😉
Aber ich liebe Kochbücher ebenfalls sehr.
Meine letzten Errungenschaften betrafen LowCarb-Kochen und waren sehr inspirierend.
Mit Julia Childs würde ich wohl nicht so richtig glücklich, denn ich brauche Bilder, um mich zu motivieren und vor allem, ich mag nicht strikte nach Rezept kochen, sondern betrachte Rezepte immer eher als Basis, auf der ich variieren und improvisieren kann….
Uhuu Bettina! Jaaa, ich hab‘ eben die verfl*te Hollandaise auch schon mal versucht (und es misslang auch). Aber ich MUSS es wieder mal probieren! Und ich habe mir vor ein paar Wochen auch grad ein «Ofen-Kochbuch» gekauft… schon cool, wenn man alles zusammen auf ein Blech werfen kann, gä? Hihi und dir au schöne Tag!
@eve JA, da wäre ich jetzt auch total dabei mit der Toskana, höhö! Ich lieeebe es auch einfach, Kochbücher durchzublättern! Ich weiss, was du meinst mit diesen «dicken Schinken»-Kochbüchern – aber irgendwie finde ich es auch total läss, wenn es mal so richtig handwerks-mässig zu und her geht. Und ja, auch ich nehme oft ein Rezept und ändere es dann bereits beim ersten Mal nachkochen total ab. Das ist ja auch das Coole am Kochen, oder? Und jetzt muss ich glaubs langsam ein neues Bücherregal kaufen gehen:-)
Habe ca. 150 cm im Bücherregal nur mit Kochbüchern gefüllt 🙂 Koche halt sehr gerne nach Rezepten und probiere gerne neue Sachen aus. In letzter Zeit finde ich zwar mehr und mehr Rezepte auf diversen Blogs, aber es ist halt nicht das gleiche, wie wenn man zu Hause in einem Kochbuch blättern kann, und dann das aufgeschlagen in der Küche liegen hat 🙂
@Nadja: GÄLL? Ich liebe es sogar, wenn gewisse Seiten im Kochbuch Flecken haben, weil ich dann genau weiss, dass ich es tatsächlich nachgekocht habe:-). Ist einfach nicht cool, in iPad oder dergleichen irgendwo zu haben (und mit mehligen Fingern immer wieder aufwecken)…