Packen für die Sommerferien sollte eigentlich kein Stress sein: Sommerkleidli A, B und C und ein paar Sandalen, fertig. WÜRDE MAN MEINEN!
Das Thema Sonnenschutz ist ohnehin sehr komplex, doch vor dem Strandurlaub kommt noch ein weiteres Thema dazu, nämlich die Frage nach einem Reef-Safe Sonnenschutz:
Schade ich mit meiner Sonnencreme den Meeresbewohnern und Mikroorganismen?
Jedes Jahr landen geschätzte 14 Tonnen Sonnencreme in Korallenriffs. Der Begriff «reef safe» ist weder geschützt noch wirklich klar in seiner Kernaussage. Doch er ist etwas vom Nächsten, das wir allgemeingültig hinkommen, wenn es darum geht, Sonnenschutzfilter zu wählen, deren Unschädlichkeit für Korallen und andere Tiere wissenschaftlich belegt wurde.
Bisher gibt es nur klare Studien zu den beiden «grossen Hauptverdächtigen» Octinoxat und Oxybenzon, die in gewissen Feriendestinationen (darunter Hawaii) bereits verboten sind.
Aber gopf, wir müssen uns vor der Sonne schützen und wir wollen auch im Meer baden können. Ich zum Beispiel schon ab diesem Samstag hier in Kroatien am traumhaft schönen Zlatni Rat…

…also habe ich für dich heute eine Art Spickzettel paratgemacht, mit denen das Packen (und Baden) ein bisschen einfacher gestaltet werden kann.
Bei meiner Reef-Safe Sonnenschutz-Auswahl habe ich mich klar darauf fokussiert, Produkte zu wählen, die ohne die «fiesen Zwei» Sonnenschutzfilter auskommen, die belegbar den Korallenriffen und Mikroorganismen im Meer schaden und deshalb auch an Orten wie Hawaii in Bälde schon verboten sind: Octinoxat und Oxybenzon.
Diese 10 Sonnencremen enthalten weder OCTINOXAT noch OXYBENZON und sind darum empfehlenswert für deine Badeferien!
- Weleda Sun Edelweiss Sonnencreme SPF 30 (150ml), ca. 25 Franken

Unique selling point: Zertifizierte Naturkosmetik und dank mineralischem Filter auch für Babies geeignet. But: Weiss-Effekt auf der Haut.
2. Biotherm Waterlover Sun Mist SPF 30 (200ml), 47.90 Franken bei Manor

Unique selling point: Transparente, federleichte Formel und zu 96% biologisch abbaubar.
3. Nivea Sun Sensitive Immediate Protect Sonnenspray LSF 50+, 18.40 Franken

Unique selling point: Parfümfrei, die breite Verfügbarkeit und (ehrlich gesagt) vorallem, dass alle Nivea Sun-Produkte, die bei uns in Europa erhältlich sind, mit dem Hawaiianischen Riffgesetz konform sind.
4. Avène Sun Sport Fluid SPF 50+ (100ml), 31.50 Franken

Unique selling point: Klein und handlich, sehr schweissresistent. Und Tipp: Alle Produkte der orangen Linie bei Avène sind «reef safe» und enthalten keine wasserlöslichen Filter (dafür Nanopartikel, aber SÜSCHT HÖRTS NIÄ UUF DA).
5. Ultrasun Anti-Pollution Face Fluid SPF 50+(40 ml), 27.90 Franken

Unique selling point: Sehr leichte Formel, absorbiert 95% der UVA-Strahlung und handliches Format. Die Hey Pretty-Review gibt’s gleich hier.
6. Clarins Dry Touch Sun Care Cream SPF 30 (50ml), 35 Franken

Unique selling point: Speziell fürs Gesicht formuliert, mit leicht mattierendem Finish.
7. Coola Sport Classic Sunscreen SPF 50 Fresh Mango (148ml), 41.90 Franken bei BioBeautyBoutique

Unique selling point: Organic, super-wasserfest und duftet krass-lecker nach frischer Mango.
8. A-Derma Protect AC SPF 50 (150ml), 32.50 Franken

Unique selling point: Mattierende Formel, die speziell für empfindliche, zu Akne neigende Haut entwickelt wurde und damit extrem verträglich ist.
9. Caudalie Milky Sun Spray SPF 50 (150ml), 32.90 Franken

Unique selling point: Nur vier Filter, und keiner davon ist chemisch oder enthält Nanopartikel – wie bei den anderen Caudalie Sonnenschutzprodukten auch. Hier lang zur Review!
10. Lavera Sensitiv Sonnencreme LSF 30 (100ml), ca. 18 Franken

Unique selling point: 100% mineralischer Schutz ohne Nano-UV-Filter (was bedeutet, dass es einen Weissfilm auf der Haut hinterlässt, genau wie die Weleda-Produkte).
Es gibt natürlich auch noch viele weitere Sonnencremen, die ohne Octinoxat und Oxybenzon auskommen, doch ich wollte einfach mal zehn breit erhältliche «safe bets» zusammentragen, um dir den Sonnencreme-Kauf vor den Badeferien zu erleichtern.
Abschliessend möchte ich erneut darauf hinweisen, dass es auch andere Sonnenschutzfilter gibt, zu denen es noch keine umfassenden Studien gibt, was ihre Auswirkung auf die Meeresbewohner betrifft. Dazu gehören auch an sich natürliche mineralische Filtersysteme.
Und ja, mineralische Filter können durchaus Nanopartikel enthalten (die müssen dafür IMMER auf der Inhaltsliste separat aufgeführt sein), die nicht als ideal gelten, weil sie wegen ihrer Mikrogrösse zu tief in die Haut eindringen können, und man ehrlich gesagt auch nicht genau weiss, welche Auswirkungen das auf unsere Körper hat.

Nach so viel UFF hoffe ich, dass du jetzt wenigstens ein bisschen Klarheit gewonnen hast in Sachen Reef-Safe Sonnenschutz. Ich würde jetzt gerne noch ein paar lustige Ferien-Witzli reissen, aber ich bin grad zu sehr damit beschäftigt, gleichzeitig drei Marshmallows in meinen Mund zu stopfen, sorry. So sieht bei mir Ferien-Prep eben auch aus.
Und du kannst dafür nun bei der Wahl deiner Sonnencreme darauf schauen, dass du nicht wissentlich dem Meer schadest, in dem du gerade so fröhlich badest.
Frohe Sommerferien, Bella. Und nur her mit Fragen und Kommentaren, I’ll do my best!

*Dieser Post enthält Affiliate Links, mehr dazu im «about me»
Hier ein paar weiterführende Artikel zum Thema, falls du dich noch intensiver mit dem Thema Sonnenschutzfilter auseinander setzen möchtest:
- Sonnenschutz: Hautfreundlich, aber umweltschädlich – Pharmazeutische Zeitung
- Sonnenschutz-Tipps bei Kindern – auf Fritz & Fränzi
- Umweltbelastung durch Sonnencremes – auf Umweltnetz-Schweiz.ch
- Hawaii und das Sonnenschutzverbot – auf Vox.com
6 Comments
Danke für das Aufmerksam machen! Habe bislang diesen Aspekt vollkommen außer Acht gelassen und liebäugle so oder so mit dem Sonnenschutz von Clarins. So kann ich mal wieder ohne schlechtes Gewissen baden gehen. Merci!
@Petra Total gern gscheh! Und ich habe auf Instagram übrigens nach einer Frage zu Daylong-Produkten ebenfalls festgestellt, dass diese alle auch unter diesen Kriterien als «safe» gelten für Korallen…. könnten also auch noch auf deine Liste:-)
Leute, hier übrigens noch der (gute!) Kommentar von Ultrasun auf Instagram, den ich gerne auch hier teile:
Wir können hier noch ergänzen, dass man sich bei der Wahl des Sonnenschutzes nicht von Begriffen wie «Ocean Friendly» oder «Reef Safe» in die Irre führen lassen sollte. Die vermeintlichen Zertifikate sind gesetzlich nicht einheitlich geregelt. Unternehmen können diese also verwenden, auch wenn Inhaltsstoffe enthalten sind, die das Meer und ihre Bewohner gefährden.
Anstatt dessen sollte man auf die Inhalte deiner Sonnencreme achten. Wenn Benzophenon-3 (BP-3 / Oxybenzon / Octinoxate / Ethylhexyl Methoxycinnamate / Octyl Methoxycinnamate) enthalten ist, solltest man Nemo & Co. besser keinen Besuch abstatten. Wir wünschen einen sonnigen Sommer ☀️
Super Beitrag Steffi! Ich probiere mich ebenfalls durch mineralische Sonnencremes dank Baby 😛
@Martina Uuu gern – und jaaa, mit einem Baby ist grad NOMAL alles anders, nicht wahr? Good luck und happy Summer mitem Zwergli:-)
Hallo! Vielen Dank für die Informationen.
Leider enthalten die bei uns in in Europa erhältlichen Coola Sonnencremes Octocrylene und sind alles andere als „organic“.
Ausnahme sind die Coola mineralischen Sonnencremes/ Babyprodukte, die aber ziemlich weißeln.