Es ist schon wieder Montag, Bella… bist du auch wirklich total parat für den Wochenstart? Und auch noch Schulbeginn hier in Zürich? EBE. ICH AU NÖD. Darum verreisen wir auch gleich wieder. Und zwar auf eine Art und Weise, wie ich es selbst noch nie erlebt habe:
Für eine Reisegeschichte im Tagesanzeiger (erschien am 16. Juni 2016, ein zweiter Teil kommt bald) durfte ich nämlich im letzten Spätsommer Fünf Sterne-Glam in der Türkei an der wunderschön-knallblauen Ägäis erleben.
Weil ich mit meinem Hey Pretty-Beitrag warten musste, bis die Print-Features erschienen sind, fliegen wir eben erst heute ins Amanruya Resort, einem kleinen, aber umso feineren Luxus-Resort der Aman-Gruppe. Diese betreibt auf der ganzen Welt rund 30 kleine, exklusive Hotels für Leute, die den leisen Luxus lieben und sich selbst «Amanjunkies» nennen, weil man – wenn man diesen unaufgeregten, aber total persönlichen Service mal erlebt hat – extrem schnell lieben lernt.
JA, ich weiss, dass sich nur wenige solche Ferien leisten können. Darum darfst du jetzt ja auch sofort mit, Bella!
Bisch parat für die heutige Portion «Arschig Reisen mit Steffi»? Let’s go!
DAS RESORT:
Das Amanruya Resort liegt etwa eine Viertelstunde vom ehemaligen Fischerdorf Bodrum entfernt, in einer ruhigen (und unverbaubaren!) Bucht. Bodrum ist mit Edelweiss Air einfach anzufliegen und liegt nur etwa 2.5 Flugstunden von Zürich entfernt.
2011 wurde das «Dorf» im osmanischen Stil gebaut, wobei man um die rund 1000, teils uralten Olivenbäume gebaut hat, sodass kein einziger davon gefällt werden musste, um die 36 Villas zu errichten.
Das Konzept des Amanruya?
Gut betuchten Reisenden eine ruhige, exklusive Bleibe im (im Sommer) trubeligen Bodrum zu errichten, wo man super-abschiedene Ferien machen kann in der eigenen Villa mit Garten… aber auch, wenns langweilig werden sollte am Pool oder im Beach Club, die wunderschöne und spannende Gegend rund um Bodrum entdecken kann.
Was das Amanruya einzigartig macht, ist die Tatasche, dass es hier zwar «Restaurants» gibt, diese aber eher wie schön platzierte, einzelne Tische in der Anlage verteilt werden. So isst man, wo man gerade Lust hat: In einem der offenen Räume in der Mitte der Anlage, auf einer Terrasse (aber immer mit schön Abstand zu den anderen Gästen, die man ohnehin kaum zu Gesicht bekommt), oder auch einfach im Garten der eigenen Villa.
Da ich quasi alleine da war, habe ich mich natürlich für die «let’s see EVERYTHING»-Version entschieden!
Und yep, Yoga gab’s auch. Ich bin soooo gut darin!
Die Pressereise, zu der ich mit vier anderen Reisejournalisten antreten durfte, wurde auf drei Tage angelegt: Genug Zeit, um die Privat-Villa zu geniessen und auf Entdeckungstour zu gehen.
Geplant waren neben einem Segeltörn auf einem der typischen «Guylet»-Holzschiffe auch Besuch eines typischen Teppichknüpfer-Dorfes… und natürlich (für mich!) eine Massage im kleinen Resort-Spa, die übrigens grossartig war. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet!
DIE VILLAS:
Hier gibt’s keine Hotelzimmer, Baby… sondern nur Villas! Ob «Deluxe Sea View» oder ganz normal mit deinem eigenen, weitläufigen Garten, bestimmt dein Budget; bei mir genügte die Aussicht von der Badewanne aus schon total, höhö.
Das riesige, halboffene Badezimmer und der dazugehörige Ankleidebereich nimmt fast die Hälfte der Fläche der Wohnfläche ein, im freistehenden Himmelbett aus dunklem Akazienholz habe ich wie eine Tote geschlafen (und dazu ganz romantisch die Vorhänge zugezogen).
DER BEACH CLUB:
Genug vom Planschen im eigenen Pool? Natürlich hat das Amanruya auch einen eigenen Strand. In den «Beach Club» fahren einen die kleinen Elektro-Buggies (er liegt etwa 5 bis 10 Minuten zu Fuss entfernt). Ich bin mir echt ein bisschen doof vorgekommen, hier einen Chauffeur zu bestellen, aber das wird hier alles so selbstverständlich angeboten, dass man recht schnell seine Hemmungen verliert.
Am Strand geht es äusserst zivilisiert zu und her: Etliche Liegen, ein Badesteg und ein wirklich schönes, ungezwungenes Restaurant mit verschiedenen Terrassen sorgen dafür, dass du hier so richtig genüsslich abhängen kannst.
Natürlich gäbe es auch SUPs, Kajaks und Schnorchel-Ausrüstung, die man einfach nehmen kann… aber ich wählte die Kombo «chli bädele und chli läse».
WHAT TO DO IN UND UM BODRUM:
Ganz ehrlich, mir wurde hier als Amanruya-Gast alles auf dem Silbertablett serviert – ich glaube nicht, dass Aman-Gäste regelmässig auf eigene Faust auf Entdeckungstour gehen. Was ich ziemlich toll finde, ist dass es im Amanruya keine organisierten Ausflüge gibt, sondern eine kleine, schöne Auswahl von total individualisierten Day Trips… falls dir der abgeschiedene Me, Myself & I-Vibe zuviel wird.
Laut Resortleiter Monty Brown, der sehr unaufdringlich immer irgendwo im Resort unterwegs ist und ein unglaublich angenehmer Gesprächspartner ist, möchten die meisten Gäste die schönen Buchten um Bodrum erkunden – idealerweise auf einem Gület, einem der schönen Holzboote, die es nur hier in der nordöstlichen Ägäis gibt.
Wir durften am zweiten Reisetag nach einem ausgedehnten Frühstück den Bootsbauer Erdem Agan kennenlernen, der uns zeigte, wie die Schiffe gebaut werden und uns ein bisschen um den Hafen Bodrum führte. Ich musste den Segeltörn leider auslassen, weil ich noch eine Schreib-Deadline hatte, genoss aber den Nachmittag im Open Air-Büro in «meinem» Garten aber auch.
Nach einem feinen Dinner mit lokalen Spezialitäten (die Restaurants bieten immer viel aus der Region an) und einer erholsamen Nacht im Himmelbett ging es am nächsten Tag dann in das kleine Dorf Etrim, etwa 30 Kilometer von Bodrum in den Hügeln entfernt.
Hier hat der sehr junge Businessman und Bürgermeister Engin Basol eine Art Kooperative für die Teppichknüpf-Kunst von seinem und den umliegenden Dörfern erschaffen. Ziemlich cool, denn das Handwerk drohte, komplett auszusterben, weil die Jungen im Dorf wegzogen und andere Berufe wählten.
Basol und seine Familie haben mir und den anderen Journalisten einen tiefen Einblick in ihr Leben und in ihre Kultur gegeben: Ein beeindruckender, schöner Tag mit fantastischem Essen.
Und ja, ich habe mir am Schluss tatsächlich noch einen Teppich gekauft… aber hey, ich habe ihn unter TAUSENDEN von anderen Schmuckstücken sofort gesichtet und musste ihn einfach haben!
Nachmittags gingen wir dann noch kurz in Bodrum auf Sightseeing-Tour (wo ich keine Designer-Handtaschen-Kopien gekauft habe, auch wenn sie NOCH so schön waren!)und haben uns auch den ziemlich prunkigen neuen Yachthafen angesehen… kein Wunder, kommen immer mehr Reiche hierher für den Sommer!
DAS HEY PRETTY FAZIT:
Ich war ganz ehrlich noch nie in einem so luxuriösen Resort wie das Amanruya. Deshalb war die Überraschung über den «understated» Vibe wohl umso grösser. Hier geht es überhaupt nicht um Prunk und Protz, sondern darum, dass sich jeder Gast – für sich – wohl fühlt. Hier war einfach alles perfekt, vom unaufdringlichen Service übers Essen bis hin zur Badwanne-mit-Aussicht.
Natürlich zieht das Amanruya eher gut betuchte Gäste an – ein Doppelzimmer hier kostet immerhin mindestens 1000 Franken pro Nacht – aber es ist wirklich ein einmaliges Erlebnis, so abgeschieden und schön Ferien machen zu dürfen.
Und ja, zum Schluss füge ich auch an, dass es mich ziemlich traurig macht, dass sich die politische Lage in der Türkei seit meinem Besuch im letzten September derart verändert hat, dass ich selbst ein bisschen damit hadern würde, zur Zeit die Türkei als Touristin zu besuchen.
Aber das ist meine ganz persönliche Meinung, und hier in Bodrum leben Tausende von Menschen, die sehr auf den (neuen) Tourismus angewiesen sind und sich über jeden Gast freuen und unglaublich herzlich, echt und grosszügig sind.
Laut dem Resort-Leiter Monty ist die schönste Reisezeit fürs Amanruya übrigens mitte August bis Ende September. Falls du jetzt Bätzeli übrig ist… why not?
Amanruya, Bülent Ecevit Cad., Göltürkbükü – Bodrum TR-48483. Doppelzimmer (in eigener Villa) zwischen 1000 und 1800 Franken pro Nacht.
Die Reise ins Amanruya wurde mir von der Aman Group und Edelweiss Air ermöglicht. Danke!