Noch recht frisch ins neue Jahr gestartet und schon durfte ich für Hey Pretty erneut mein Köfferli packen und mich aufs nächste Reisli begeben. Wobei dies eher ein Grosstrip von 5 Tagen bzw 4 Nächten war, inkl. zwei Länder, mehrere Stunden Zug-, Bus- und Autofahrten. Entsprechend gross und vor allem schwer war auch mein Koffer, denn ich musste für verschiedenste Aktivitäten gewappnet sein.
ERSTE ETAPPE: SAMNAUN
Ich schnappte mir zudem meine Freundin Karin und so machten wir uns an einem milden Frühlingstag im Januar mit dem Zug bzw. dem Postauto auf den Weg nach Samnaun. Nach zweimaligem Umsteigen und knapp 4 Stunden später erreichten wir den verschneiten Winterort Samnaun und unser wunderschönes Hotel „Relais & Châteaux Chasa Montana“.
Bevor wir aber unser Zimmer geniessen oder gar die Ortschaft erkunden konnten, stillten wir unseren grossen Hunger in einem der vier Hoteleigenen Restaurants. Das Restaurant-Pizzeria La Pasta kam da wie gerufen und wir genossen nebst einem wohlverdienten Gläsli Weisswein einen nachmittäglichen Snack.
Frisch gestärkt waren wir nun auch bereit, das Hotel und ihre Umgebung zu erforschen.
DAS HOTEL
Bereits 1965 wurde das Hotel Montana in Samnaun eröffnet und ab 1969 vom Hotelierpaar Eliane und Hubert Zegg geführt. Zusammen bauten sie die ZEGG Hotels & Stores mit drei Hotels und acht Geschäften auf. Bereits in den 70er Jahren gründete Hubert Zegg zusammen mit seinem Vater die lokale Seilbahngesellschaft in Kooperation mit dem österreichischen Nachbarn Ischgl. Heute können sich Wintersportler auf 239km Pisten in der 100% schneesicheren Silvretta Arena Samnaun/Ischgl vergnügen. Die beiden Ortschaften bieten zusammen 45 topmoderne Bahn- und Liftanlagen an! Die werden wir noch erkunden, allerdings erst in zwei Tagen von der anderen Bergseite her.
Deshalb zurück zum Hotel: Mittlerweile wird das Hotel seit 2012 vom Direktionspaar Daniel Eisner und seiner Frau Carina geführt. Aber auch Eliane und Hubert Zegg sind weiterhin sehr präsent und aktiv im Hotel. Ihr Wunsch, den Gästen den erholsamsten Aufenthalt zu ermöglichen hat unter anderem dazu geführt, das Hotel im März 2022 umzubauen.
Und so eröffnete im Dezember 2022 das „Relais & Châteaux Chasa Montana“ nach einer aufwändigen Gesamterneuerung wieder seine Tore, neu als 5-Sterne-Superior-Haus. Über 20 Millionen Franken wurden in die 20 Suiten und 25 individuellen Doppelzimmer in elf Zimmerkategorien investiert. Aber auch die Restaurants Gourmet Stübli La Miranda, Restaurant-Pizzeria La Pasta sowie das Restaurant La Serena erhielten einen neuen Look und dank der Erneuerung der gesamten Gebäudetechnik wurde alles auf einen nachhaltigen Stand gebracht.
Für den «Alpencharme mit besonderem Chic» sind Eliane Zegg und die Innenarchitektin Cathrin Hoch verantwortlich. Der luxuriös-elegante Stil wird von heimischen Materialien wie Arven- und Lärchenholz sowie Granit geprägt. Aber auch die Materialien des gesamten Interieurs sind edel und erlesen: vom Wollteppich über die Samtbezüge der Kissen und Sessel bis hin zu den Ledersets. Wer sich für Innenarchitektur interessiert (so wie ich), dem bietet sich ein olfaktorischer sowie haptischer Genuss in sämtlichen Räumlichkeiten des Hotels.
UNSER ZIMMER
Wir genossen unseren Aufenthalt in einem der individuellen Doppelzimmer mit grosszügigem Balkon und Sicht auf Skilift und Berge. Das riesige Bett lädt zum Ausschlafen ein, die einladende Sitzecke zum Verweilen und das grosse Bad bietet zwei Frauen mehr als genug Platz, sich gleichzeitig herzurichten. Was will Frau mehr?!?
DAS ESSEN
Wer gerne gut isst, ist in einem der vier hauseigenen Restaurants bestens aufgehoben. Wir haben das Frühstück sowie das erste Abendessen im Restaurant La Serena genossen. Aber das Highlight war selbstverständlich das Abendessen im Gourmet Stübli La Miranda.
Hier werden maximal 16 Gäste vom Küchenchef Bernd Fabian (1 Michelin Stern, 16 Gault&Millau Punkte) und seinem Team mit einem Überraschungsmenü verwöhnt. Jeder Gang wird von einem der Köche persönlich begleitet. Regionalität sowie Saisonalität wird im Relais & Châteaux Chasa Montana grossgeschrieben und dass die Produkte aus nachhaltigem Anbau und artgerechter Tierhaltung stammen, ist selbstverständlich.
DER SPA
Nicht nur kulinarisch wird man im Relais & Châteaux Chasa Montana verwöhnt, denn auch ihr 1500m2 grosser Spa-Bereich lädt zum Erholen und Entspannen ein. Sieben verschiedene Saunen (zwei davon Textil), Aussenpool, Römisches Hallenbad, Grotte mit Whirlpool, Spa Lounge, Relax- und Silent Room stehen den Hotelgästen zur Verfügung. Wem dies noch zu wenig ist, der lässt sich beim Floating treiben oder geniesst einer der vielen Beauty Treatments im Wellnessbereich.
Ich durfte mich bei einer MBR The Pure Perfection (75min, 200 Franken) Gesichtsbehandlung verwöhnen lassen. MBR ist die neu eingeführte Kosmetiklinie Medical Beauty Research, welche sich der Hautpflege an der Grenze zur Medizin verschrieben hat, mit Fokus auf Anti-Aging Produkte, was zu einem nicht nur sicht- sondern spürbarer Lifting-Effekt führen soll. Da bin ich ja mal gespannt.
Nebst einer ausgiebigen Gesichtsreinigung, bei welcher ich sogar hinter den Ohren gesäubert und massiert wurde, erhielt ich eine aushärtende Algenmaske über Augen sowie Mund aufgetragen. Etwas gewöhnungsbedürftig war dieses Erlebnis schon, denn ich musste zwangsläufig schweigen, was mir nicht so liegt. Aber dafür wurde meine Entspanntheit noch tiefenentspannter, denn während ich schwieg, erhielt ich die wohl beste Handmassage EVER.
Nach der kühlenden Gelmaske und einigen Crèmlis und fantastischen Gesichtsmassagen später glowte mein Gesicht und ich sah effektiv wieder wie meine gefühlten Jahre aus!
SEHENSWERTES IN SAMNAUN
Samnaun ist bekannt für Shopping, da sie die einzige zollfreie Zone in der Schweiz ist. Darum bietet Samnaun ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis in allen Bereichen an: vom Skipass über die Unterkunft, von exklusivem Schmuck, Kosmetik, Bekleidung und selbstverständlich auch Spirituosen, Tabak, Lebensmittel und natürlich Treibstoff. Alles ist hier günstiger als sonst wo in der Schweiz.
Wir waren aber auch etwas negativ über die Ortschaft überrascht, denn unter einem Engadiner Dorf stellt man sich etwas anderes vor, trotz Zollfreiparadies. Wobei ersichtlich ist, dass sich einige Geschäfte klar von den Schnäppchen-Läden abgrenzen und mit dem Zeitgeist gehen. Und den ursprünglichen Charme der Ortschaft erkennt man doch hier und da wieder.
Besonders hervorheben – oder noch besser gesagt ans Herz legen – möchten wir aber einen Besuch in der Haute Parfumerie Arcada. Hier wurden wir vom Boutique-Manager Matthias Leipold und seinem Team hervorragend beraten. Insbesondere fanden wir aber vor allem die Geschichten, welche hinter den einzelnen Labels stecken, spannend. Und wir wissen nun, wie verführerisch John F. Kennedy gerochen hat!
ZWEITE ETAPPE: ISCHGL
Wer noch ein bisschen Zeit hat, um diesen eher langen Blogpost zu lesen, dem kann ich eines versichern, er wird nicht mehr ganz so lange wie der erste Teil, versprochen! Denn ab hier dreht sich mehr oder weniger alles ums Ski- bzw Snowboarden in der Silvretta Arena Samnaun/Ischgl. Und das ist kurz zusammengefasst: einfach mega!
DAS HOTEL
Aber da auch wir ein Dach über dem Kopf brauchten und nicht nur die Zeit auf der Piste verbrachten, hier noch ein kleiner Exkurs über das gemütliche Hotel Jägerhof:
An bester Lage, mitten im Dorf befindet sich das familiär geführte traditionelle 4-Sterne Hotel. Wir übernachteten im geräumigen Doppelzimmer, inkl. grossem Balkon mit Blick ins Dorf bzw. den Dorflift, welcher das Dorfzentrum mit den Bahnen verbindet.
Kulinarisch genossen wir am ersten Abend ein herzhaftes 5-Gang-Menü, unter anderem mit einem Duett von Vitello Tonnato, Maisstubenküken und zum krönenden Abschluss: Variationen von Tiramisu. Auch das Frühstücksbuffet liess keine Wünsche offen und wir starteten jeweils gestärkt in den Tag.
DIE ORTSCHAFT
Ischgl ist wohl der bekannteste Wintersportort im Alpenraum, insbesondere wegen seinem Après-Ski- bzw. Night-Life-Image. Was aber viele sicher nicht wissen ist, dass Ischgl österreichweit der Ort mit der höchsten 4- bis 5-Sterne-Superior Hotel-Dichte ist! Und was uns wirklich besonders gut gefiel: Ischgl ist mehr oder weniger autofrei und alles ist super gut zu Fuss erreichbar.
DAS SKIGEBIET ISCHGL-SAMNAUN
Wie bereits erwähnt, bietet das Skigebiet 239 grenzüberschreitende Pistenkilometer in einem der grössten zusammenhängenden Skigebiete der Alpen. Und dies mit 45 topmodernen Lift- und Seilbahnanlagen. Zudem bietet es etliche Freeride-Areale, welche teils sogar ohne lange Hikes oder Aufstiege erreichbar sind. Reinstes Pulverschnee-Vergnügen! Und auch besonders toll: zwei Talabfahrten führen direkt ins Dorfzentrum von Ischgl. Eine davon endet bloss 20m vom Hotel Jägerhof entfernt!
DIE SILVRETTA THERME
Nach einem anstrengenden Tag auf der Piste relaxten Karin und ich, ganz in Hey Pretty-Manier, in der Silvretta Therme. Diese eröffnete nach dreijähriger Bauzeit im Dezember 2022 ihre Tore als eines der grössten touristischen Projekte Österreichs der letzten Jahre.
Investiert wurde sagenhafte 75 Millionen Euro durch die Silvrettaseilbahn AG. Auf über vier Stockwerken in zwei Gebäuden verteilen sich unterschiedliche Becken mit insgesamt 1000m2 Wasserfläche. Zusätzlich lädt eine mehr als 1500m2 grosses Saunalandschaft mit verschiedenen Saunen und Dampfbädern zum Schwitzen und Entspannen ein.
Da die Therme an dem Tag ziemlich gut besucht war und wir niemanden nerven wollten beim Fotografieren, liefern wir hier noch einige Pressefotos, damit du dir ein Bild davon machen kannst, wie gross und chic die Silvretta Therme ist:
Selbstverständlich findet sich im Neubau auch ein Spa, Physio sowie ein volldigitales Fitnesscenter wieder. Und verhungern wird bestimmt niemand während seinem Aufenthalt: in drei verschiedenen Restaurant können sich die Gäste kulinarisch verwöhnen lassen. Wir genossen in der Grill-Lounge einen herzhaften Angus Premium Burger sowie wohlverdiente Pommes. Aber das grösste Highlight ist die 1300m2 grosse Eislaufbahn, welche um den kompletten Aussenbereich des Gebäudes führt, inklusive einem 250m langen, befahrbaren Tunnel.
DAS HEY PRETTY-FAZIT
Wer Single und auf der Suche nach einem heissen Flirt oder mehr ist, dem empfehle ich zwingend ein Mädelsweekend in Ischgl. Die Männerquote liegt da bei sensationellen 9:1, in allen Alterskategorien, Nationalitäten usw.!
Nein ehrlich, unser Kellner im Hotel bat uns nochmals wiederzukommen, aber bitte mit Freundinnen im Anhang, da Frauen hier im Ort schlichtweg in der Minderheit sind. Eine Erklärung dazu hatte er auch nicht, es sein halt einfach so. Aber es ist uns sehr wohl aufgefallen, sogar in unserem Familienhotel!
Wir waren etwas ausserhalb der Vollsaison in Ischgl (Mitte Januar) und empfanden alles als gut besucht, aber noch im angenehmen Rahmen. Wer auf Aprés-Ski und Party steht, der ist in Ischgl selbstverständlich bestens aufgehoben.
Wer es etwas gemächlicher mag, dem empfehlen wir Samnaun. Allerdings waren wir da abends nicht im Dorf unterwegs. Deshalb wissen wir nicht, ob da vielleicht doch der Bär tanzt. Aber uns kam es tagsüber eher ruhig und gemütlich vor, weshalb wir nun wagen zu behaupten, dass dem auch so ist.
Gefallen haben uns beide Ortschaften schlussendlich aber sehr. Und das Skigebiet ist ja zudem auch dasselbe. Da bleibt am Ende bloss die Frage: will ich in der Schweiz bleiben oder doch lieber ins Ausland verreisen?!?
Danke fürs Lesen und hab‘ einen wunderbaren Mittwoch!
xoxo,
Vera
Relais & Château Chasa Montana, Dorfstrasse 30, CH-7563 Samnaun. DZ ab ca. 280 Franken.
Hotel Jägerhof, Eggerweg 11, A-6561 Ischgl (DZ ab ca. 120 Euro) und Silvretta Therme Ischgl, Brandweg 2, A-6561 Ischgl, Eintrittspreise dynamisch ab ca. 30 Euro.
*PRESS TRIP. Der Aufenthalt in beiden Ortschaften ist uns zu Reviewzwecken kostenfrei offeriert worden. Vielen Dank!